TEMPO 1960

Horst Giese übernimmt die Gestaltung des Rundfunkempfängers JALTA und nachfolgend HALLE, die Fronten werden erstmals bei Tischgeräten aus Plastmaterialien gefertigt
Heinrich Mauersberger experimentiert an der Nähwirktechnologie; Malimo wird geboren (Wortmarke Fritz Deutschendorf)
Das Atelier für Formgestaltung des VVB EBM (Eisen-Blech-und Metallwaren) wird gebildet, von Klaus Kunis geleitet und erreicht einen ganzen Industriezweig. Weitere Mitarbeiter dort sind Brigitte Diedering, Gerti Jammermann, Gerhard Jahnel, Klaus Kunis und Robert Lenz
Einrichtung einer Teppichmanufaktur an der HIF Halle Burg Giebichenstein. Sie wird bis 1963 von Jutta Harnisch, dann bis 1966 von Gertraud Schaar geleitet werden
"Gut gerüstet in den Sommer" geht der Konsum (Grafik: Springefeld)
Der VEB Elektrowärme Altenburg stellt den Bodenstaubsauger Omega 7001.3 her. Die Gestaltung erfolgte durch Hans Merz. Für die Ummantelung des Gerätekorpusses finden die an der Kunsthochschule Berlin entwickelten Kunststofffolien Verwendung
Rudolf Großmann entwirft in Weimar den Stapelstuhl Bernsdorf, von dem bis 1983 über 3 Millionen Stück hergestellt werden
Ausstellung "Gute Form - Schöne Industriewaren" in Leipzig
Im VEB Gardinen- und Dekowerk Zwickau werden Stoffe gefertigt, deren Muster auf Fotografien von Ziegelsteinen oder Bretterstapeln beruhen
Studenten der Fachschule für Angewandte Kunst arbeiten an einem komplexen Gestaltungentwurf für das FDGB-Urlauberdorf Waren-Klink
Die Gerätebau-Hempel KG (Heli-Radio) beginnt mit der Produktion des RK 2 in betont sachlicher Skalenbeschriftung, asymmetrischer Anordnung der Bedienknöpfe und getrennt aufstellbarem Lautsprecher, gestaltet von Clauss Dietel und Lutz Rudolph
Gustav Urbschat fordert, in der DDR die Gesamtheit der Gebrauchsgegenstände zu gestalten, um sich dadurch einer zu Chaos und Disharmonie beitragenden Gestaltung von Einzelprodukten abzugrenzen
Hans Merz wird bis 1968 Leiter der Abteilung Künstlerische Gestaltung im wissenschaftlich-technischen Zentrum der feinkeramischen Industrie Meißen
Ausstellung "Buch und Kitsch" in Berlin. Plakat: Werner Klemke
Der am meisten verbreitete Stahlrohr-Stapelstuhl der DDR, das MODELL 3101 aus dem VEB STIMA Stendal beginnt seinen Einzug in Schulen, Kantinen, Büros und Haushalten; er wird noch in 50 Jahren als COMEBACK produziert werden
Eine Analyse der Spielzeugindustrie zeigt, dass es Rückstand zum Weltniveau gibt. Bessere Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen werden nötig. Im VEB Mechanische Spielwaren Brandenburg beginnt der in Heiligendamm und Berlin ausgebildete Formgestalter Manfred Schindler seine Tätigkeit, die bis 1972 andauern wird. 
7 Frauen begründen die "Auer Werkstube" mit dem Ziel, Gebrauchsgegenstände und kunsthandwerkliche Kleidung zu fertigen. Später entwickelte sich aus verschiedenen Techniken der textile Blau- bzw. Rotdruck
Christa Bohne entwirft für den VEB ABS in Aue das Menübesteck Modell 120, welches dann DAS Gastronomiebesteck in der DDR werden wird
Eröffnung des Freibades Berlin Pankow, als NAW-Aufbauobjekt 1958 begonnen; Architekt: Heinz Graffunder u.a.
Die 4 Grafik-Absolventen der Berliner Kunsthochschule Gisela Röder, Axel Bertram, Thomas Schleusing und Klaus Segner schließen sich zu der Arbeitgemeinschaft "Gruppe 4" zusammen und werden u. a. mit der Werbung für das Metropol sowie Vignetten für die NBI bekannt
Gründung des Büros (ab 1963 Institut) für Technologie kultureller Einrichtungen ifT (ab 1975 Institut für Kulturbauten) mit Fachleuten aus Soziologie, Bühnentechnik, Ingenieurwissenschaften, Architektur, Kulturwissenschaften und Informationstechnologie. Es liefert Teil- und Komplettlösungen für Theater, Kulturhäuser, Klubs, Kongresshallen, Kinos, wofür flexibel nutzbare, multifunktionale, offene Raumlösungen entwickelt werden. Hauptverantwortlich sind Klaus Wever, Hans-Jürgen Hartmann, Wladimir Rubinow u. a.
Der Architekt Wilfried Stallknecht u. a. beginnen im Auftrag des Instituts für Hochbau der Deutschen Bauakademie mit der Entwicklung der Raumzellenbauweise, die Kosten senken soll. Eine Raumzellenwohnung wird 1961 auf der Deutschen Bauausstellung mit positiver Resonanz gezeigt werden. Baubetriebe, TH Dresden und Bauakademie bilden eine Arbeitsgemeinschaft, erste Anwendungen erfolgen in Hoyerswerda. Wegen des höheren Transportaufwandes ergibt sich jedoch keine Kostensenkung, was zur Einstellung des Verfahrens führt
Fertigstellung des Instituts für Werkzeugmaschinen Karl-Marx-Stadt (Architekten P. Wolf, K. Müller) nach 2-jähriger Bauzeit. Die hohe funktionelle Qualität sowie die gute ökonomische, konstruktive und architektonische Lösung entstand durch enge Zusammenarbeit zwischen Institut, VEB Bauprojektierung und Bauunion Karl-Marx-Stadt. 
Die Einführung einer neuen Taktstraße in den Deutschen Werkstätten Hellerau ist erster Schritt eines bis 1965 abzuschließenden Rekonstruktionsplanes. Alle 7 Minuten verlässt nun ein Geschirrschrank, eine Anrichte oder ein Wäschschrank des 1956 von Franz Ehrlich entworfenen und stark nachgefragten Typensatzes 602 den Betrieb
Formgestaltung gehört von nun an zur Ausbildung in konstruktiv orientierten Fachrichtungen an der TU Dresden; wegweisend ist hier Rudi Högner
Prof. Horst Michel, Direktor des Instituts für Innengestaltung an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar, erhält als erster Industrieformgestalter den Kunstpreis der DDR
Einführung einer Möbelbezugsstoff-Standartkollektion aus 220 Dessins in mehreren Farbstellungen, die für alle Webereien und der Polstermöbelindustrie verbindlich ist. Erarbeitet wird sie von einer Fachkommission aus Vertretern der Webereien, des Handels, der Möbelindustrie und den Instituten für angewandte Kunst Berlin bzw. Innengestaltung Weimar
Die Möbelindustrie bietet aufsetzbare Regalteile an, womit Raumteiler möglich werden
Die Genossenschaft Bildender Künstler eröffnet in Dresden eine der ersten Galerien in der DDR, die es Künstlern ermöglicht, Personal- und Verkaufsausstellungen anzubieten. Gründungsmitglieder sind u.a. Siegfried Donndorf, Eugen Hoffmann, Reinhold Langner und Willy Wolff
Zum Gebrauchsgrafiker-Kollektiv schließen sich der von der DEWAG kommende Grafiker Hans Detlefsen und der Porzellanmaler und Grafiker Manfred Gottschall in Karl-Marx-Stadt zusammen; 1965 wird (ebenfalls von der DEWAG kommend) Joachim Rieß dazustoßen. Ihre Tätigkeit umfasst Münz- und Briefmarkengestaltung, Plakat, Messe- sowie Ausstellungsgestaltung. Bekannt werden ihre Signets und visuelle Kommunikation für das Hotel Kongress und die Stadthalle Karl-Marx-Stadt bzw. das FDGB-Objekt Am Fichtelberg
Silberbesteck Smalcalda 288 von Günter Reißmann aus dem VEB Vereinigte Werkzeug- und Besteckfabriken Schmalkalden
Ohne Umfüllen des Inhaltes in Schüsseln vom Herd zum Tisch gebracht soll das von Margarete Jahny gestaltete Alu-Topfsortiment von AWF einen Abwaschgang sparen, also das Leben schöner und leichter machen
Gründung des Instituts für Spielzeug Sonneberg, bis 1964 geleitet von Erwin Andrä, und Einrichten einer Außenstelle mit Gestaltergruppe in Seiffen. Helmut Niemann beginnt in Steinach als Spielzeuggestalter und baut dort nachfolgend eine Entwicklungsabteilung auf
FLORENA-Creme wird erstmals in der blau-weißen Dose verkauft
Erster (Vorlauf-) Katalog des Konsum-Versandhandels Karl-Marx-Stadt zur besseren Versorgung der Bevölkerung auf dem Land, denn "täglich wächst das Warenangebot, unser Leben wird schöner und reicher". Ab 1961 erscheinen Frühjahrs- und Sommerkataloge sowie Herbst- und Winterkataloge, bis der Versandhandel in 15 Jahren eingestellt werden wird
Erika Gravenstein, Leiterin der Abteilung Keramik an der Burg Giebichenstein, absolviert ein Praktikum in der Industrie, um neuen gesellschaftlichen Erfordernissen Rechnung zu tragen
form gestaltung in der ddr Gießerweg 2a Wernigerode Sa./So. 10.00 - 14.00 Uhr

 1959 1961