TEMPO 1973

Erste realisierte komplexe Stadtausstattung anlässlich der X. Weltfestspiele in Berlin durch ein Gestaltungskollektiv der Kunsthochschule Berlin Weißensee u.a. mit neuen Piktogrammen von Klaus Wittkugel, Werbe- und Farbkonstanten, Plakat, Signetüberarbeitung (r.) von Axel Bertram, Cafe-Pavillons Alexanderplatz,  Ausstattung Straßenraum Karl-Marx-Allee nach Entwürfen von Lutz Brandt sowie eine Plakatserie von jungen Künstlern (Ingo Arnold, Ronald Paris, Nuria Quevedo, Walter Womacka, Egbert Herfurth, Frank Ruddigkeit, Manfred Butzmann, Walter Mattheuer, Renate Herfurth, Arno Mohr, Günter Brendel, Ulrich Städler, Edmund Brecht, Dietrich Kaufmann u. a.). Beteiligt sind etwa 280 Künstler, viele Betriebe und die Bevölkerung Berlins
Im Institut für Fördertechnik wird die Abteilung Produktgestaltung unter Leitung von Hermann Hammitzsch gebildet, die in der Folge für die einheitliche Gestaltung der TAKRAF-Erzeugnisse sorgt (Wortmarke von Gerd Hämsch 1975)
In Neubrandenburg Fertigstellung des ersten regulären Wohnblocks vom Typ WBS 70; seit 1969 von den Architekten J. Felz und W. Stallknecht entwickelt, um preiswerter und variantenreicher bauen zu können
Abbruch der Entwicklung des Einheitsfahrzeugs P 760, welches Trabant, Wartburg und Skoda ersetzen sollte. Seit 1971 wurden von K. C. Dietel und L. Rudolph mehrere Karosserievarianten erarbeitet, Eberhard Heinig beteiligte sich an der Endvariante (Foto: Werksfoto)
Statt raumbildender werden von der Industrie zunehmend raumfüllende Möbel produziert - Stauraum wird so mit einer Tendenz zur Monotonie erkauft
Die Regiegruppe AKA ELECTRIC (Hopf, Koch, Schulze, Wiesenhütter, Garbe, Fischer, Boos) der DEWAG WERBUNG Leipzig II veröffentlicht die verbindliche Gestaltungsrichtlinie für den Warenzeichenverband Elektrogeräte
Mit einem neuen Sortiment von Suppina-Fertigsuppen erfolgt gleichzeitig die Einführung eines neuen graphischen Auftritts aller Verpackungen für Fertiggerichte, Diese Packungsgestaltung wird länger als 40 Jahre im Handel zu finden sein
Karl Clauss Dietel beginnt in der “form+zweck” die Diskussion zur Gebrauchspatina, die die Spuren des Gebrauchs und das Gestalten dafür als wertsteigernd und nicht als moralischen Verschleiß postuliert. Objekte, nach dem “offenen Prinzip” konzipiert, sollen künstlichen Verschleiß des Gesamtproduktes durch Austausch von Teilen des Objektes mit kürzerer Nutzungsdauer verhindern
Erste Großspielgeräte für den Innenraum werden für die Poliklinik Berlin-Prenzlauer Berg entwickelt
Fertigstellung des Leipziger und Jenaer Universitätshochhauses, das als Buch- bzw. Fernrohrzeichen zu deuten ist (H. Henselmann)
Aufbau der Gestaltergruppe im VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen
Der Auftrag zur Gestaltung eines Rollstuhls für Behinderte wird an der Hochschule für industrielle Gestaltung erstmals erteilt, weitere in Halle und Berlin folgen
Zum 10. Mal gehört Schloss Mosigkau den Bildhauern aus Halle, die hier die Tradition der Burg von Gustav Weidanz, Waldemar Grzimek über Gerhard Lichtenfeld bis hin zu Martin Wetzel als Zusammenwirken verschiedener Generationen darstellen (Kat. G. Voigt)
Für die Staatliche Porzellanmanufaktur Meissen arbeiten nach umfangreichem Naturstudium Rudi Stolle, Peter Strang, Heinz Werner und Ludwig Zepner am Service "Großer Ausschnitt" (r.: Prospekt VVB Glas Keramik 1978)
Heinz Hirdina übernimmt bis 1980 die Chefredaktion der "form+zweck"
In den RFT-Filialen wird das "Stern Automatic" beworben
Fertigstellung der 1969 begonnenen Fernsehturm-Umbauung in Berlin, verantwortliche Architekten waren Heinz Aust und Walter Herzog
Studenten der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin erarbeiten die Konzeption für die Farb- und Oberflächengestaltung des Wohnkomplexes Amtsfeld in Berlin-Köpenick, Fassadenstrukturen für Betonelemente, Tapetendekore, Wandgestaltung im Weiterbildungszentrum des Ministeriums für Kultur, eine Farbgestaltung  im Pneumant-Werk Riesa sowie Teile der künstlerischen Gestaltung für das Projekt Restaurant "Potsdam" bzw. "Minsk" in Minsk bzw. Potsdam. (r.: Werkprobe Dorothea Tanneberger, KIH 3/73)
Ausstellung der schönsten Bücher der Welt iba 73 (Grafik: G. Wunderlich)
Nach seinem Studium an der Burg Giebichenstein beginnt Wolfgang Schneider seine Tätigkeit als Gestalter beim VEB robotron Büromaschinenwerk Sömmerda, die bis 1991 dauern und dem Betrieb etliche Designauszeichnungen einbringen wird
Rudolf Horn und andere präsentieren die Ausstattung eines Experimentalbaues in Dresden unter dem Thema "Variables Wohnen"
E. Geißler und J. Drechsler entwickeln ein Leuchtenprogramm für Fußgängerzonen. Es besteht aus nur 4 Baugruppen, die durch zusätzliche Komplettierungselemente äußerste Variabilität bieten
Die VVW CENTRUM beginnt mit der Einführung einheitlicher Piktogramme, die auch international getestet werden
"Die Legende von Paul und Paula" feiert im KOSMOS Premiere (Plakat DEFA/Progress)
Das Gesetz über die "Auftragslenkung und -kontrolle auf dem Gebiet der Formgestaltung industrieller Erzeugnisse in der Volkswirtschaft der DDR"  behindert eigenständige Entwicklungsarbeiten und führt zu steigendem Verwaltungs- und Kontrollaufwand
Gestaltungsarbeit am O611 für Robur durch K.C. Dietel/L. Rudolph
Geht nicht nur auf Reisen, sondern auch in den Export: IFA INTERCAMP 355 in zweischaliger und korrosionsfreier glasfaserverstärkter Polyesterhülle mit PUR-Dämmung, gestalterisch von H. J. Schmidt betreut und hergestellt im VEB Oberlausitzer Stahl- und Fahrzeugbau Georgewitz
Egon Günter dreht die Schlüssel
Aus dem Kunstgewerbegschäft der Genossenschaft Bildender Künstler am Berliner Strausberger Platz macht der Kunsthistoriker Klaus Werner die Galerie Arkade, ein Podium der Gegenwartskunst für umstrittene oder noch unbekannte Künstler. 1975 wird sie vom Staatlichen Kunsthandel übernommen und 1981 nach 67 Ausstellungen sowie Auktionen, öffentlichen Vorträgen und Pleinairs geschlossen werden. Das Signet stammt vom Grafiker Otto Kummert
VII. Kunstausstellung der DDR 1972/73 in Dresden (Plakat: Utz Müller) mit versuchsweiser Einrichtung einer Verkaufsgalerie für Grafik, Malerei und Kleinplastik unter Obhut von Hans-Peter Schulz. Die geschätzten Verkaufserwartungen werden dermaßen übertroffen, dass damit die Geburtsstunde der ersten Galerie für zeitgenössische bildende Kunst in Leipzig schlägt
Im Kinderbuchverlag Berlin begründet Thomas Schleusing, Schüler von Klemke, Mohr und Wittkugel, die Reihe "Liliput", für die er etliche Ideen und Zeichnungen liefert sowie auch selbst Texte schreibt
Der Bruder des Wolfs stellt einen nackten Mann auf den Sportplatz
Martin Wetzel, ehemaliger Schüler von Weidanz, löst Gertraud Möhwald in der Leitung des Fachbereiches Keramik an der Burg Giebichenstein ab und wird den Bereich der Baukeramik wieder in die Ausbildung aufnehmen
form gestaltung in der ddr Gießerweg 2a Wernigerode Sa./So. 10.00 - 14.00 Uhr

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