TEMPO 1965

Karl Clauss Dietel und Lutz Rudolph begründen die HELIRADIO-Bausteinserie “rk 3”, die sich in ihrer sachlichen Ausstrahlung von zeitgleich produzierten Rundfunkgeräten deutlich abhebt
Werbung für die "Woche des Buches 1965" betreibt das Plakat der Fachschule für Angewandte Kunst (Stock)
Erhard Wenzel wirbt mit seinem Plakat für die Ausstellung "Dresdner Gebrauchsgrafik heute" des VBKD
Aus einzelnen Produkten werden zunehmend Baureihen, Programme und Baukästen; Sortimente werden neu strukturiert
Internationale Buchkunstausstellung Leipzig (Plakatentwurf Gert Wunderlich)
Die Elektronische Datenverarbeitungsanlage robotron 300, kurz R 300, wird von den Gestaltern Christian Berndt und Clauss Dietel u. A. als Baukasten mit einem eigenständigen auf den Arbeitsplatz orientierten Gesamteindruck "in Form" gebracht (Marke: Klaus Neumeister)
Gerd Böhnisch und Erich John schaffen mit der MIKROVAL-Serie ein Mikroskopsystem, welches trotz der Verschiedenheit der Aufgaben ein geschlossenes Erscheinungsbild durch Standarts und Varianten ermöglicht
Ingenieure erhalten (weltweit einmalig) die Möglichkeit, in Halle per Fernstudium Formgestaltung zu studieren
Ausstellung "Arbeit für ein schöneres Leben" im Institut für angewandte Kunst Berlin
Plakat von Karl Thewalt zur Ausstellung "modernes wohnen" in Hoyerswerda Kann man in Hoyerswerda küssen?
An der Burg Giebichenstein beginnt unter Leitung durch Prof. E. Andrä der Bereich Spielmittelgestaltung, seit 1964 konzipiert, mit der Ausbildung des ersten Studenten, deren Zahl sich bis 1979 auf 30 erhöhen wird (Broschüre: Burg Giebichenstein/Karl Thewalt 1987)
Die Partie Willmut Kumpfe/Eberhard Kull, Halle - Wiesmann & Co., Halberstadt wird ausgetragen und erfolgreich beendet
Das Zentralinstitut für Formgestaltung untersteht fortan als Zentralinstitut für Gestaltung dem DAMW und nicht mehr dem Ministerium für Kultur - die künstlerisch-forschende Arbeit verschiebt sich zugunsten der Lenkung und Kontrolle von Designpolitik
Teeservice für Weimar Porzellan, Entwurf: Peter Smalun
An der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar finden erstmals Vorlesungen und Übungen im Lehrgebiet Ausstellungegestaltung statt, die als Umweltgestaltung Teilbereich der Architektur ist. An der Sektion Architektur löst der Bildhauer Hubert Schiefelbein Prof. Siegfried Tschierschky ab, leitet in der Gestaltungs- und Entwurfslehre dasFachgebiet Plastik und beschäftigt sich u. a. mit durchbruchplastischen Wänden
Ausstellung "FORM" im Haus der Kultur und Bildung Neubrandenburg (Plakat: Thewalt)
Horst Oehlke setzt seine 1961 begonnen Arbeit zur Standartisierung von Mess- und Prüfgeräten fort, die im Baukastensystem “Ursamat” mündet. Es wurde später als Einheitliches Gefäßsystem EGS auf die gesamte Elektrotechnik und Elektronik erweitert
Der Fotograf Arno Fischer gründet eine Fotografengruppe (ab 1969 "Direkt") und arbeitet für die Zeitschriften "Das Magazin" und "Sibylle", womit er stilprägend die Modefotografie in der DDR beeinflusst. Später werden Lehraufträge an der KHB (1971) und HGB (1983) hinzukommen
Alfred Hückler wird bis 1990 Vorsitzender der Zentralen Arbeitsgemeinschaft Technische Formgestaltung an der Kammer der Technik
Fritz Kühn arbeitet an den 117 Metalltafeln des Portals der Berliner Stadtbibliothek (Architekt: Heinz Mehlan)
Die Diesellok-Baureihe V 200 wird unter gestalterischer Betreuung von Jürgen Peters vom Zentralinstitut für Formgestaltung und dem Ingenieur Rudolf Krause vom Institut für Schienenfahrzeugbau im VEB Lokomotivbau Babelsberg "in Verkehr gebracht"; erstmals werden Karosserieteile aus glasfaserverstärktem Polyester verwendet
Wolfgang Dyroffs MODELL P 605 wird der auflagenstärkste Designklassiker auf dem Gebiet der Pendelleuchten der PGH Metalldrücker Halle werden
Als einer der ersten neuen Fußgängerbereiche in der DDR wird in Magdeburg die Karl-Marx-Straße übergeben. Eine rhythmisch-lebendige Gebäudefolge von Wohnscheiben und vorspringenden Ladenpavillons wird 1970 durch das Haus des Lehrers und 1973 durch das CENTRUM-Warenhaus abgerundet. (Konzeption Kollektiv Dalchau, Heinemann, Jakobs; Brunnen Fritz Kühn, Glasgestaltungen Reginald Richter)
Jürgen Peters wird Abteilungsleiter "Wohnen" am Zentralinstitut für Gestaltung und bleibt es bis 1972
Die Zeitschrift "neue werbung" stellt das Ergebnis komplexer Gestaltung für die Magistrale Eisenhüttenstadt vor (Leuchtwerbung, Schriftbild, Bildzeichen). Entwürfe: Studenten der Fachschule für angewandte Kunst Berlin, K.-H. Schäfer, G. Junge
Das neue kreisförmige Signet von Horst Schneider für den VEB Lausitzer Glas Weißwasser ersetzt die bisherige Rautenmarke
Ausstellung "Junge Künstler - Gebrauchsgrafik" an der Akademie der Künste Berlin
Der Grafiker Gerhard Lahr (1956-59 Ausbildung an der Fachschule für angewandte Kunst Magdeburg) erhält den ersten Auftrag zur Illustration eines Kinderbuches. Es werden in den folgenden Jahren über 40 weitere folgen (Wieviel Blätter hat ein Baum, Hauffs Märchen, Sie alle heißen Indianer, Regenbogentee, Krawitter Krawatter, Mäuseken Wackelohr, Blau blüht im Feld der Rittersporn)
Baubeginn an Block 10 Halle-Neustadt als längstem Gebäude der DDR (380 m) mit von Richard Paulick geplanten (später ausgelagerten) Funktionsunterlagerungen zur autarken Versorgung der 2000 Bewohner. Farbige Metall-Email-Plastik von Willi Neubert (1968)
Als neues Hotel-und Gaststättenporzellan von Hans Merz gestaltet: IDEAL
Im kommenden Jahr wird das neue Besteck ABS Modell 800 aus den VEB Auer Besteck- und Silberwarenwerken beim Internationalen Besteckwettbewerb IBESTA Köln mit einer Goldmedaille ausgezeichnet werden. Gestalter: Gerhard Jahnel
Reinhard Grütz und Roland Löffler begründen am Institut für Textilmaschinen Karl-Marx-Stadt das erste Gestaltungsatelier in der Textilmaschinen-Industrie der DDR
Die Spur der Steine wird einer der Steine des Anstoßes, die den Kulturschaffenden durch das 11. Plenum des ZK der SED in den Weg zu wahrhaftiger Alltagsreflexion gelegt werden.
Karla will etwas verbessern und erfährt: Hier wird überhaupt nichts verbessert. Da kann ja jeder kommen. Ein Kaninchen z. B.
Die Akademie der Künste Berlin zeigt Gebrauchsgrafik junger Künstler; es gibt die erste internationale Grafikausstellung INTERGRAFIK ebenfalls in Berlin und die 1. Bienale der Ostseeländer in Rostock
Der Bürgeler Keramiker Walter Gebauer unterrichtet bis 1973 im Lehrauftrag an der Burg Giebichenstein Technologie und Glasurtechniken
Nach nur 6 Wochen Bauzeit wird eines der ersten HP-Schalenbauwerke, entwickelt vom Hallenser Architekten Herbert Müller, als Cafe-Pavillon am Petersberg bei Halle fertiggestellt; Schellmuffsky kommt später mit dem Rad vorbei
form gestaltung in der ddr Gießerweg 2a Wernigerode Sa./So. 10.00 - 14.00 Uhr

1964 1966