TEMPO 1976

PdR - Stableuchensystem Entwurf: Peter Beyer, Martin Kelm, Peter Rockel
Mit dem Palast der Republik entsteht ein Bauwerk, das vom textilen Fußbodenbelag (Gertraude Pohl) über die Möblierung (Gerd Pieper, 6-Eck-Tisch; Hans Fiedler, Horst Heyder, Freischwinger); eigens entworfenem Geschirrensemble (Günter Pucher) und Stableuchtensystem (Peter Beyer, Martin Kelm, Peter Rockel) bis zum verwandlungsfähigen Großen Saal (Manfred Prasser) und dem Baukörper (Chefarchitekt Heinz Graffunder) als Gesamtkunstwerk trotz erheblichen Widerstandes in 25 Jahren aus politischen Gründen zum Abriss freigegeben werden wird. Gläserne Blume des Foyers: Reginald Richter, Glasgestaltung Magdeburg. Entwurf des grafischen PdR-Bildes: Klaus Wittkugel. Nach den Kulturpalästen Dresden und Karl-Marx-Stadt stellt der PdR das multifunktionalste Gebäude in der DDR dar, das als Ort kultureller Kommunikation den Volkshausgedanken widerspiegelt 
Der tragbare Rundfunk- und S/W-Fernsehempfänger "Combi-Vision 310", von Klaus Ebermann und Jochen Ziska gestaltet, kommt in mehreren Farbvarianten und den Ausführungen mit bzw. ohne eingebautem Rundfunkempfänger in den Handel
Erstes von 3 weiteren Bauhauskolloquien an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar
Beendigung der weitgehend originalgetreuen Bauhaus-Rekonstruktion in Dessau, an dem nun das Wissenschaftlich-kulturelle Zentrum Bauhaus Dessau beheimatet ist. Konrad Püschel und Selman Selmanagic als ehemalige Bauhaus-Angehörige wirkten beratend an der Rekonstruktion mit, Zur feierlichen Einweihung werden ehemalige Bauhäusler aus der ganzen Welt eingeladen, von nun an erst gehört das Bauhaus auch offiziell zum kulturellen Erbe der DDR
Rekonstruktion der Wandbilder Herbert Beyers von 1923 im Treppenhaus des ehemaligen Bauhaus-Gebäudes Weimar durch Werner Claus (BK11/79)
Christian Schädlich, Hochschule für Architektur und Bauwesen der DDR Weimar, wird Leiter des durch den Minister für Hoch- und Fachschulwesen gegründeten Arbeitskreises Bauhaus-Forschung
Ausstellung "beste plakate".  (Plakatgestaltung: Axel Betram)
Diplomarbeit von Roumen Grigorow an der Burg Giebichenstein zur Gestaltung von Möbeln und Ausstattungselementen in Bauten der Jugendtouristik, deren Ergebnisse im neu zu bauenden Jugenderholungszentrum Wendisch-Rietz  experimentell angewendet werden sollen
Johannes Baumgärtner, Schüler von Gerhard Lichtenfeld, beginnt mit der Rekonstruktion der 5 Symbolfiguren von Gustav Weidanz am Ratshof Halle am Markt
Jürgen Raudis wird festangestellter Formgestalter im VEB Schreibgeräte Markant, wo er bis 1984 die Designqualität der Schreibgeräteproduktion merklich verbessern hift
Ebenfalls ein neues Schreibgerät aus dem Kombinat robotron: Erika 110/120 robotron comfort, gestaltet von K. C. Dietel, mit der von dem Grafiker Axel Bertram eigens entworfenen Schrifttype Venezia (Plakat: Dewag)
Für die Altersgruppe 2 Jahre wird bis 1979 durch Helmt Flade das Steckspielzeug VERO ELEMENTAR entwickelt (GUTES DESIGN 1978)
Die finnische Designerorganisation ORNAMO und das Amt für industrielle Formgestaltung der DDR richten in Helsinki das internationale Seminar "Playthings '76" aus
Ausstellung "Gerhard Voigt, Gebrauchsgrafik" in Halle bzw. im Folgejahr in Bad Kösen zum Wirken Voigts insbesondere für die Stadt Halle (grafische Ausstattung der Händel-Festspiele, des Laternenfestes, des Zoos, Piktogrammsystem, Signetentwürfe für die Industrie u.v.a.m.)
Dietmar Pallocks beginnt in Zusammenarbeit mit Bernd Strietzel die gestalterische Arbeit an der MZ ETZ 250 (hier: Werbeheft MZ)
Gründung der Nationalen Sammlung der Kleinplastik der DDR im Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg mit Konzerthalle, ab 1986 erweitert zur Nationalen Sammlung der Plastik der DDR und Ausweitung bis in den öffentlichen Stadtraum hinein (r.: Eingangstür Heinrich Apel)
Der VEB Alfi Fischbach bringt seine Topffamilie ALCOLEMA aus ALuminium, COLoriert und EMAilliert sowie PTFE-beschichtet in den Handel, die die Form des topfit-Sortimentes bzw. der emalu-Serie von 1969 fortführt
Beginn der Arbeiten am Haus der Kultur Gera mit plastischer Foyerwand, die unter Leitung von Jo Jastram von 26 Künstlern erarbeitet wird und trotz differenziertem künstlerischen Ausdruck in unpretentiöser Weise erstaunlich harmonisch wirkt (hier: Publikation "Lied des Lebens", Rat der Stadt Gera)
Errichtung der Weltzeituhr Aschersleben nach einem Entwurf des Malers und Grafikers Heinrich Rademacher, früher Lehrer u.a. für Neo Rauch
In Halle Gründung der Abteilung Theorie und Methodik der Industrieformgestaltung sowie Beginn der Beschäftigung mit rechnergestütztem Entwerfen
Die von der HIF initiierte Ausstellung "Gestaltete Umwelt" in Suhl mit Vorstellung ihrer Arbeiten aus Studium, Forschung und Entwicklung wird in knapp einem Monat von 6000 Besuchern gesehen
Der Staatliche Kunsthandel eröffnet seine bisher größte Galerie in der Berliner Karl-Marx-Allee. Auf 3 Etagen werden Malerei, Grafik, Plastik sowie Kunsthandwerk und als Novom Fotografie angeboten; darüber hinaus werden Ausstellungen nationaler und internationaler Künstler gezeigt werden
Das Ministerium für Handel und Versorgung legt verbindlich die Anwendung von Piktogrammen im Einzelhandel, Gaststätten- und Hotelwesen fest und weist darauf hin, dass diese nicht zu Werbezwecken sondern ausschließlich zur Orientierung der Kunden genutzt werden sollen. (NW 5/76)
Fertigstellung der von Gerhard Kröber und Joachim Schönduve entworfenen neuen Turmumbauung (Stahl, Kupfer, Glas) des Roten Turmes Halle; Nutzung als Galerie
Gestalterische Neukonzeption der Bodenstaubsauger-Reihe des VEB Elektrogerätewerk Suhl/Elektroinstallation Oberlind durch Kurt Boeser und Horst Hartmann
AMIGA beginnt mit einer 200 LP umfassenden Jazz-Reihe, die wichtige in- und ausländische Jazzmusiker vorstellen wird. Die Grafik der Plattenhüllen mit dem "J" als Kennzeichen übernimmt Christph Ehbets, der schon vorher viele Cover sowie die Werbegrafik für Simson (Habicht, Sperber, Spatz) übernommen hatte
Christina Renker und Heidi Manthey entwickeln für die Veltener Werkstatt für Keramik eine Entwurfskollektion für den Warenzeichenverband "expertic", die aus seriellen Gefäßen mit bemalten aber unglasierten einfachen Drehformen besteht
In Berlin wird eine Christian-Borchert-Fotoausstellung mit Schriftstellerporträts eröffnet, die der Wolf aber nicht sehen kann
Ralf-Jürgen Lehmann entwirft für die VVB Leichtchemie Autopflegemittel die Wortmarke "karipol"
Seit 1974 zuerst in Binz Hinwendung zu komplexen Gestaltungen für Ferienheime im Ostseebezirk oder 1976-77 in Zinnowitz im Ferienobjekt der Wismut AG. Unter Leitung des Malers Manfred Kandt arbeiten dort 25 Künstler wie Frank Wichmann, Reinhard Haase und Volker Wolfram (Spielmittel), Harald Linke (Gartengestaltung), Reiner Dörner und Hilmar Zill (Malerei), Irmtraut Ohme (Türplastiken), Franziska Seifert (Leuchten), Renate Göritz (Malerei), Doris Grfae (Keramik), Renata Ahrens (Garderobe), Gudrun Hanisch und Mechthild Hempel (Textilkunst), Susanne Kandt-Horn (Malerei), Astrid und Gerd Lucke (Keramik), Dagmar Lißke (Personalkleidung), Harald Kretzschmar und Rosa Kühn (Karikaturen) und Ludwig Bohnert (grafische Ausstattung) (Motive: Bild und Heimat Reichenbach)
K. C. Dietel kritisiert energisch die Forderung, das Wegwerfen als Moment der Freiheit und der Persönlichkeitsentfaltung planmäßig zu entwickeln
form gestaltung in der ddr Gießerweg 2a Wernigerode Sa./So. 10.00 - 14.00 Uhr

1975 1977